Der tollkühne Mann mit seinen fotografierenden Kisten: Damit fing eigentlich die Erfolgsstory von joke an. Denn ein junger Mann, der die Idee realisierte, aus alten Zigarrenkisten Fotoapparate zu bauen, die dann auch noch ganz prima funktionierten, der musste ja einen beachtlichen Lebensweg machen. Der Mann hieß Robert Kettenbaum, studierte Elektrotechnik und wagte 1940 den Schritt in die Selbstständigkeit mit einem Reparaturbetrieb. Damit wurde joke gegründet: Ein halbes Jahrzehnt lang war der Kölner Elektrokaufmann Josef Joisten als Mitgründer und Partner mit von der Partie.
Aus den Anfangsbuchstaben der Firmengründer entstand der bis heute bekannte eingekürzte Firmenname. Kettenbaum tüftelte immer weiter, entwickelte und baute Schweißgeräte (inklusive Qualitätskontrolle im Hof durch Meister Lange, siehe großes Bild) und legte damit den Grundstein für das bis heute über die Grenzen hinaus bekannte joke-Renommée im Bereich der Schweißtechnik.
Aber selbst die Entwicklung modernster Schweißgeräte genügten dem kreativen Macher nicht. Also vertrieb Kettenbaum Anfang der Fünfziger Jahre zusätzlich den revolutionären Vielkantbohrer VIKA, der im Handwerk das „Wunder“ realisierte, mit einer rotierenden Maschine Vier- und sogar Sechskantlöcher zu bohren. Wieviele Wetten er damit gewann, hat er leider nie verraten.
Schließlich wuchs das Engagement, werkzeugherstellenden Unternehmen und vor allem dem Formenbau mit innovativen Lösungen und unzähligen Accessoires zu dienen. Mit Liebe zum Detail widmete man sich diesem Sektor und bot eine immer breitere und perfektere Produktpalette an. Es war die Geburtsstunde der joke-Kompetenz für Oberflächen.
Alle Mann waren gefragt, wollte man in den Anfangsjahren ein Schweißgerät von joke verladen. Spitzentechnik brauchte eben ihren Platz. Die 12 1/2 kvA-Widerstandschweißmaschine war der ganze Stolz des Unternehmens. Dank neuartiger Steuerung nahm JOKE® früh einen Spitzenplatz beim Thema Punktschweißen ein.
Die Basis einer über Jahrzehnte erfolgreichen Entwicklung und höchster Kompetenz bis heute. Heute schweißen wir mit joke multiSpot 3 feinste Punkte und Nähte aufs Material. Die Technik ist kompakter (und leichter), die Resultate immer noch Spitzenklasse.
Das Jahr der Begegnung mit einer Schwedin der besonderen Art. Nicht blond, und trotzdem der Traum vieler in der Werkstatt arbeitender Männer. Es sollte der Beginn einer bis heute währenden, außergewöhnlichen Partnerschaft sein. Robert Kettenbaum übernahm mit joke die Vertretung für die DIPROFIL® Handfeilmaschinen.
Die Technik der „unkaputtbaren Schweden-Volvo“ hatte ihn persönlich begeistert. Er sollte Recht behalten: Bis heute sind die Maschinen ein fester Bestandteil des joke Sortiments und gehören zur Grundausstattung eines jeden Polierarbeitsplatzes. Im Laufe der 50er Jahre „Wirtschaftswunderzeit“ in Deutschland entwickelte sich um das Duo aus JOKEFLEX® Hängemotor und DIPROFIL® Handfeilmaschine ein zunehmend ausgefeilteres Programm für Produkte zur Oberflächenbearbeitung. Kettenbaum, ganz und gar Ingenieur, erkannte früh, dass es dabei mehr braucht, als ein reines Handelsgeschäft.
Mit Know-how und Leidenschaft widmete er sich permanent der Optimierung von Arbeitsabläufen, verfasste unzählige Fachberichte und war immer unterwegs, um seine neuesten Erkenntnisse und Produkte zu präsentieren.
Fast wie nebenbei beschäftigte sich Robert Kettenbaum auch mit der Verarbeitung von schweißbaren Kunststoff-Folien, entwickelte hier immer neue Schweißmaschinen und gründete das bis heute erfolgreiche Segment „Folienschweißtechnik“ der joke-Gruppe.
Immer wieder gab es Innovationen und Anfang der Sechziger Jahre gelang Robert Kettenbaum mit ganz neuen Techniken bei Einmalhandschuhen für den Kosmetiksektor wieder einmal ein beachtlicher Technologiesprung.
Aus den Anfängen in gemieteten, primitiven Wellblechbaracken im Zentrum hatte sich schließlich in Herkenrath am Rande der Stadt Bergisch Gladbach eine renommierte mittelständische Firma etabliert und ist diesem Standort bis heute treu.
Das große Plus von joke war von Beginn an die vorhandene Kreativität und Vitalität des Unternehmens, die in Talent und Begeis-terungsfähigkeit des Firmengründers ihren Ursprung fanden und die auf die Belegschaft ausstrahlten. So hatte man in allen Entwicklungsphasen der Firma bis heute hervor- ragende und treue Mitarbeiter, welche schließlich das Herz eines Unternehmens verkörpern - und die mit Herzblut dabei waren und dabei sind.
Typisch für die Kontinuität bei joke ist die Jahrzehnte lange Firmenzugehörigkeit vieler Mitarbeiter. Wo gäbe es das sonst, dass zum Beispiel eine Sekretärin erst mit 78 zum längst verdienten Ruhestand zu bewegen war ...? Firmentreue Fachleute sind ein Bestandteil technischer Kontinuität, sie sind der gesunde Unterbau für das Wachstum und die innere Stabilität der Firma joke.
Innovationen brauchen ein Forum. Also war joke von Beginn an auf allen wichtigen Messen vor Ort. So wie hier auf der Hannover Messe Anfang der 60er Jahre, legte man schon immer großen Wert auf die „Live-Präsentation“ der neuesten Produkte.
In den Anfangsjahren reiste Robert Kettenbaum höchstpersönlich quer durch Europa, um seinen immer wieder neu gepackten „Koffer voller Ideen“ einem möglichst großen Publikum an vielen Orten präsentieren zu können, und gleichzeitig immer wieder neue Ideen für Innovationen mit in diesen Koffer hinein zu packen.